• Typ:Er ist ein auktorialer (omniszenter/Allwissender) Er-Erzähler, da …
    • er die Gefühle aller Personen (Mme Gaillard, Baldini, Grimal, Chénier, Mutter, Pater Terrier) kennt (z.B. kennt er den gesamten Lebensablauf von Mdm Gaillard, S.25-40)
    • er die Zukunft und die Vergangenheit aller handelnden Personen kennt
    • er Wertungen über Figuren abgibt (z.B. vergleicht Grenouille mit einem hartnäckigen Zeck)
    • es so wirkt, als würde eine eigenständige Person die Geschichte erzählen
    • er die Geschichte im Rückblick aus der Gegenwart erzählt
  • Funktionen: Dadurch, dass der auktoriale Er-Erzähler sehr weit vom Geschehen distanziert ist, erfährt der Leser auch viel über andere Personen (z.B. wie sie über Grenouille denken) und kann das Geschehen mehr überblicken.
  • individuelle Züge:
    • selbstsicherer Erzähler (z.B. bildet er sich eine eigene Meinung über Grenouille)
    • sachliche Ausdrucksweise (z.B. umschreibt er Gerüche und Düfte nachvollziehbar, was gar nicht so einfach ist)
  • Beurteilung des Helden: Der Erzähler beschreibt Grenouille als einen „…Mann, der zu den genialsten und abscheulichsten Gestalten dieser an genialen und abscheulichen Gestalten nicht armen Epoche gehörte.“ (S.5, Z.2-4)  -> Haltung gegenüber Grenouille abneigend (beschreibt ihn als hässlich)
  • Einfluss auf Leser: Der Leser fühlt sich in die Situation hineinversetzt, weil der Erzähler den Leser stark ins Geschehen mit einbezieht. (z.B. spricht der Erzähler auf S.5, Z.17 im Plural, indem er das Wort „wir“ benutzt.) Außerdem wird der Leser von der Meinung des Erzählers beeinflusst und denkt über die Hauptpersonen in der selben Sichtweise. Durch diese Erzählweise wird der Leser dazu angeregt weiterzulesen.

Jessica Julia Benedikt Lena

Eine Antwort »

  1. Man liest laufend, dass dieser Roman auktorial erzählt sei – ber das stimmt doch gar nicht.
    – Terriers Gedanken über den Geruch der Menschen und den kleinen G. vor ihm
    – Baldinis Sinnieren über die modernen Zeiten, den Parfum-Konkurrenten, diesen unscheinbaren Kerl da vor ihm (G.)
    – G. dann in der Höhle am Plomp du Cantal
    – Die Sorgen des Vaters von Laura (?)
    Das sind doch alles personale Perspektiven!
    Klar, dazwischen tritt dann betont altmodisch mit „wir“ der auktoriale Erzähler mit seinen Kommentaren auf, aber sonst? Sonst handelt es sich doch immer wieder um schönste personale Perspektive, Innensicht der gerade aktiven Person. Es ist personale Perspektive in wechselnder / multipler Form.

    • Auktorial, weil der Erzähler mehr weiss als alle Figuren zusammen (vgl. bspw. Anfang des Romans); und weil er die Handlungen und die Gedanken der Figuren immer wieder kommentiert und bewertet – also über die Perspektive der einzelnen Figuren hinausgeht.

  2. Man liest laufend, dass dieser Roman auktorial erzählt sei – aber das stimmt doch gar nicht.
    – Terriers Gedanken über den Geruch der Menschen und den kleinen G. vor ihm
    – Baldinis Sinnieren über die modernen Zeiten, den Parfum-Konkurrenten, diesen unscheinbaren Kerl da vor ihm (G.)
    – G. dann in der Höhle am Plomp du Cantal
    – Die Sorgen des Vaters von Laura (?)
    Das sind doch alles personale Perspektiven!
    Klar, dazwischen tritt dann betont altmodisch mit „wir“ der auktoriale Erzähler mit seinen Kommentaren auf, aber sonst? Sonst handelt es sich doch immer wieder um schönste personale Perspektive, Innensicht der gerade aktiven Person. Es ist personale Perspektive in wechselnder / multipler Form.

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